Säumen & Schleifen in Höchstgeschwindigkeit

Mit der Säumanlage esX hat systron 2018 das Portfolio erweitert, um den aktuellen Marktanforderungen noch besser nachzukommen. Mittlerweile haben einige Kunden schon mehrere systron Säumanlagen im Einsatz.

Die systron esX ist eine Highspeed Säum- und Schleifanlage mit Diamant-Umfangswerkzeugen, welche wahlweise mit einem oder zwei Bearbeitungsköpfen bestückt wird. Sie folgt immer der Glaskante und gewährleistet somit einen prozesssicheren Härteprozess. Die Entwicklung dieser Maschine wurde Mitte 2017 gestartet. Grund dafür waren diverse Kundenanfragen sowie die Tatsache, dass der Säumprozess andere Anforderungen an die Maschinengeometrie stellt als die Glasbearbeitung mit CNC-Zentren. systron Geschäftsführer Franz Schachner erläutert diesen Schritt: „Um den Marktanforderungen – und unseren eigenen Ansprüchen gerecht zu werden, mussten wir eine völlig auf den Säumvorgang abgestimmte Anlage entwickeln. Was wir aus unseren Kundenrückmeldungen entnehmen, ist uns das sehr gut gelungen. Einige Kunden, wie zB die Trösch Gruppe oder Glas Gasperlmair haben inzwischen schon mehrere systron Säumanlagen im Einsatz und sind außerordentlich zufrieden damit.“

Gut durchdachter Aufbau für langlebigen Einsatz

Dank des einfachen und ausgefeilten Aufbaus der Anlage, läuft sie äußerst zuverlässig und stabil. Die technischen Teile wie Motoren, Sensoren oder Führungsschienen sind in der Trockenzone, die Bearbeitungsspindel ist gut isoliert und dadurch enorm wasserbeständig im Nassbereich verbaut. Um exakte und konstante Höhen-, Längen- und Dickenmessung zu gewährleisten, werden Servosysteme zum Vermessen eingesetzt. Auch der Aufbau der X-Achse mit dem Saugerschlitten wurde speziell für eine lange Lebensdauer konzipiert.

Das patentierte Wasserkissen sorgt für eine vollumlaufende Werkzeugkühlung und verhindert durch den Schleifprozess entstehende Vibrationen. Außerdem folgt es der Glasoberfläche ohne sie zu berühren, somit können beschichtete & Low-E Gläser optimal verarbeitet werden.

Der Aufbau der esX ist so kompakt, dass sie bestehende Säumanlagen einfach und rasch ersetzen kann. Auch die optional beigestellte Wasseraufbereitung ist platzsparend integriert, durch ein Podest erhöht und einfach zugänglich aufgebaut.

Einfachste Handhabung

Die esX ist eine „passive“ Kantenfolgemaschine. „Passiv“ ist hier entscheidend, da kein aktives System wie Sensoren oder dergleichen einen Prozess einleitet. Aufgrund der schwimmenden Lagerung der Spindel folgt sie der Kante passiv und vollkommen konstant. Das „Eckenstoßen“ zur Vermeidung von scharfen Ecken wird von der systron Säumanlage vollautomatisch und bei vollem Vorschub, ohne Taktzeitverluste, durchgeführt.

Sie kann nicht nur Säumen sondern auch Schleifen

Die esX ist aber nicht nur eine Highspeed Säum-, sondern auch Schleifanlage. Sie kann per Knopfdruck oder vollautomatisch mit Datensteuerung das Glas in einem Prozess und ohne Werkzeugwechsel sowohl säumen als auch schleifen. Hierfür kann dasselbe Werkzeugpaket für Glasstärken von 4 bis 19mm verwendet werden. Diese Funktion wird besonders von Isolierglasherstellern geschätzt, da große IG-Units des Öfteren aufgrund der Stabilität eine geschliffene Kante benötigen.

Performance und Größen

Je nach Einsatzgebiet kann die esX mit einem oder zwei Bearbeitungsköpfen bestückt werden. Die Taktzeitdifferenz beträgt in etwa 4 Sekunden:

Säum-Taktzeit inkl. Handling:

  • es1: 1m/1m/8mm in 21 Sekunden
  • es2: 1m/1m/8mm in 17 Sekunden

Mit einer Glas-Minimalgröße von 350 x 200mm und den 3 Standard-Maschinengrößen 3525, 5027 und 6033 sind Gläser bis zu 6m Länge und 3,3 m Höhe bearbeitbar – auch Sonder- und Freiformen sind möglich.

Haupteinsatzgebiete der esX Kantenbearbeitungsanlage

Die systron Säum- und Schleifanlage wird hauptsächlich vor dem Härteofen oder in Linie mit Isolierglasanlagen eingesetzt. Durch den Einsatz eines systron Kipptisches, ist die vollautomatische Beförderung von der esX zum Härteofen sehr einfach realisierbar. Thomas Haan, Head of Sales bei systron betont: „Für viele Einsatzgebiete ist eine Einkopfanlage ausreichend. Lediglich bei modernen Isolierglaslinien mit sehr kurzen Zykluszeiten würde ich eine Säumanlage mit 2 Bearbeitungsspindeln empfehlen, denn hier spielt die Taktzeit eine enorm wichtige Rolle.“

Speziell entwickelte systron Werkzeuge

Martin Harucksteiner hat als Projektleiter von „systronTOOLS“ seine jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung von Werkzeugen für die Glasindustrie eingebracht. Das Team konnte in den letzten 2 Jahren ein eigenes systron Werkzeug-Portfolio auf die Beine stellen. Die Standzeiten der Diamantwerkzeuge für die esX sind unübertroffen.

„Wir hatten gerade eine V-Säumscheibe eines Kunden zum 4. Reprofilieren da, die bereits 202.483 Meter gesäumt hat. Die Kundenrückmeldungen sind wirklich ausgezeichnet,“ so der Tools-Profi.

Wohin geht der Trend in der Glasbearbeitung?

„Der Trend geht ganz klar immer mehr in Richtung Sicherheitsglas oder Verbundsicherheitsglas. Dementsprechend ist immer mehr Kantenbearbeitung notwendig. Auch Automatisierung steht immer mehr im Fokus der Glasbranche. Bei modernen Produktionslinien wird unsere Säumanlage gerne mit einem Roboter beladen. Das steigert die Effizienz und die Qualität durch Minimierung des Handlings,“ ist Haan überzeugt.

 

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